About the album
Among jazz fans, you can have a lot of fun arguing whether “European Jazz” is a useful counterpoint to the American tradition, an original supplement thereto or “is worth less than American jazz on the market” as it can be read in a Wikipedia forum. There is no doubt that there have been and are gifted musicians this side of the Atlantic, who have molded and formed jazz for decades. They have developed very unique playing styles by merging European music traditions with American influences. To give these pioneers of European jazz a stage was the idea for the series of articles “European Jazz Legends”, which we launched in the magazine Jazz thing in our 100th issue in September 2013. We can now look back on 13 issues. The symbolic stage has now become a real one, and it is in Gutersloh in the middle of Europe. Accompanying each edition of our magazine appearing five times a year, a concert planned especially for this occasion is being organized in cooperation with the label Intuition, the city of Gütersloh and Westdeutscher Rundfunk Köln with current protagonists of the series, hosted by our author Götz Bühler. Each concert including an on-stage interview with the artist will be broadcast by Westdeutscher Rundfunk (WDR 3) at a later time, and the musical highlights of the concert will be released on a CD.
In other words, five concerts and five CDs in the series “European Jazz Legends” are planned for each year in the future. In addition, a book will be published, for which the article from the magazine will be revised and supplemented, among other things, to provide impressions from the concerts and discussions.
The CD of Henri Texier is the fourth publication in the “European Jazz Legends” series. We from Intuition Records are very proud of this and would like to thank all partners and especially the musicians – and hope that you enjoy this new series.
„L’espoir fait vivre“ often translates as „hope springs eternal“. The „Hope Quartet“ of French bassist and composer Henri Texier that can be heard on this live recording may spring eternal, too, but is rather concerning itself with the culture and history of Native Americans, such as the Hopi of what is now known as Arizona. The 70 year old, born and raised in Paris and one of the innovators of European Jazz, fuelled the music of this „Indian“ ensemble with an extremely infectious brand of energy at this concert at Theater Gütersloh.
It is easy to imagine that the wit, wisdom and wonder Texier displayed over the course of that evening stem from his humble beginnings as a teenager practicing with friends in the basement of the signalman’s house on a switch yard where he grew up in the Fifties. And that they evolved over the course of his various engagements alongside drummer Daniel Humair and later pianist George Gruntz in the Jazz clubs of the French capital, the three of them eventually becoming Phil Woods’ famous „European Rhythm Machine“ in 1968. Furthermore, experimentations with the Oud and multi-tracking – from „Amir“ to „Varech“ – could have logically led to travels in Africa and the trio „Carnet de Routes“ he still leads with fellow Frenchmen Louis Sclavis and Italian Aldo Romano. The fact that this concert took place a mere nine days after the attacks in Paris of November 13th 2015 may have further energized and „emotionalised“ the music, but the main ingredient that night certainly was a serious sense of hope.
Unter Jazzfreunden kann man herrlich darüber streiten, ob „Europäischer Jazz“ ein nützlicher Gegenentwurf zur amerikanischen Tradition ist, eine originelle Ergänzung dazu oder „auf dem Markt weniger wert als amerikanischer“, wie es in einem Wikipedia-Forum nachzulesen ist. Außer Zweifel steht allerdings, dass es auch diesseits des Atlantiks begnadete Musiker gab und gibt, die den Jazz seit Jahrzehnten geprägt und geformt haben. Dabei haben sie ganz eigene Spielweisen entwickelt, indem sie europäische Musiktraditionen mit den amerikanischen Einflüssen zusammenbrachten. Diesen Pionieren des europäischen Jazz eine Bühne zu geben, das war die Idee zur Artikelserie „European Jazz Legends“, die im Magazin Jazz thing in seiner 100. Ausgabe im September 2013 startete – und die inzwischen auf mittlerweile 13 Folgen zurückblickt. Aus der symbolischen Bühne ist nun eine tatsächliche geworden – und sie steht in Gütersloh, mitten in Europa. Begleitend zu jeder Ausgabe des fünfmal jährlich erscheinenden Heftes findet in Kooperation mit unserem Label Intuition, der Stadt Gütersloh und WDR 3 ein eigens für diesen Anlass konzipiertes Konzert mit einem aktuellen Protagonisten der Serie statt, moderiert von Götz Bühler. Das Konzert inklusive Gesprächsrunde mit Götz Bühler wird aufgenommen und vom WDR 3 zeitversetzt gesendet; die musikalischen Highlights des Konzertes werden auf einer CD veröffentlicht.
Für jedes Jahr sind also fünf Konzerte und fünf CDs zur Serie „European Jazz Legends“ geplant, am Ende wird ein Buch entstehen, für das die Artikel aus dem Magazin überarbeitet und ergänzt werden, u.a. um Eindrücke aus den Konzerten und Gesprächsrunden.
Die CD von Henri Texier und seinem „Hope“ Quartett ist bereits die fünfte Veröffentlichung der „European Jazz Legends“-Reihe. Wir von Intuition sind stolz darauf, unseren Beitrag leisten zu können und danken allen Partnern und insbesondere den Musikern – und hoffen, dass sie den Hörern, die nicht live dabei sein konnten, Freude bereitet. Und denen, die im Publikum saßen, eine schöne Erinnerung darstellt.
„L’espoir fait vivre“ wird in der Regel mit „die Hoffnung stirbt zuletzt“ übersetzt. Das „Hope Quartet“ des französischen Bassisten und Komponisten Henri Texier erzählte an diesem Konzertabend von einer Hoffnung, die unsterblich bleiben sollte: der Hoffnung, dass die Kultur und die Geschichte der „Native Americans“, einst fälschlicherweise „Indianer“ genannt, nicht aussterben wird. Die Musik soll zum Beispiel das Schicksal des Stammes der Hopi, deren einstiges Gebiet im heutigen Arizona liegt, in unser Bewusstsein rufen. Der Siebzigjährige, der in Paris geboren und aufgewachsen ist, entzündete mit seinem Ensemble ein wahres musikalisches Feuerwerk bei diesem Konzert im Theater der Stadt Gütersloh: nicht als Selbstzweck, sondern als Huldigung an die Kultur indigener Völker.
Für Texier begann die musikalische Reise schon früh als Teenager: Er übte in den fünfziger Jahren mit Freunden im Keller des Wärterhäuschens auf einem abgelegenen Rangierbahnhof – sein Witz und seine Weisheit, die er auch an diesem Konzertabend bewies, scheinen auch dort ihre Wurzeln zu haben. Diese entwickelten sich aber danach rasant weiter: bei den zahlreichen Engagements in den Bands von zum Beispiel Schlagzeuger Daniel Humair und Pianist George Gruntz in den Jazzclubs der französischen Hauptstadt. Als Trio bildeten sie dann ab 1968 die „European Rhythm Machine“ des Amerikaners Phil Woods. Später experimentierte Texier mit der Oud oder dem multi-tracking Konzept, auf Schallplatten mit Titeln wie „Amir“ und „Varech“. Dies wiederum führte konsequenterweise zu Reisen durch Afrika und die arabische Welt. Und zu dem legendären Trio „Carnet de Routes“ mit dem Franzosen Louis Sclavis und dem Italiener Aldo Romano, das er bis heute leitet. Die Tatsache, dass das Konzert lediglich neun Tage nach den schrecklichen Attacken in Paris am 13. November 2015 stattfand, mag die Musik weiter emotionalisiert und noch energetischer gemacht haben. Aber die wichtigste Erinnerung an diesen Abend wird sicher das Gefühl der Hoffnung bleiben.
Press
" [ ...] This is a very musical , swinging plate, which also contains a lot of intimate atmosphere and creative moments [ ... ]"
Jazzmozaiek, 01-7-2016
''The bassplay of Henri Texier is outstanding and can be called as absolute worldclass, his sonorous sound and his virtuosity are admirable and are to compare with legens like, Charlie Haden and Dave Holland.''
Rootstime, 01-7-2016
The concert was recorded "direct to analog tape". The result is stunning: From the balanced spatial arrangement of the instruments and the resulting transparency, one gets the impression of the band being in immediate proximity of the listener."
Image HiFi, 01-5-2016
"One can't help but love the shaman who dances with the bass."
Jazzthing, 01-4-2016